Peder Rafns visebok

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100. Drey schöne Weltliche Lieder

1624. Trykket er sammensatt av 4 blad (2 doble blad, dvs. 8 sider). Arksignatur: [Aj], Aij, Aiij. Teksten er trykt på alle sider. 4 varianter av typografisk skrift, med ulik font og størrelse: 3 i fraktur og 1 i schwabacher. Papiret er riflet, håndlaget og vannmerke er ikke synlig. Papiret er av lav kvalitet, men trykkets tilstand er ganske god med noen små rifter. På tittelbladet er trykkeår delt med en linje laget av et gjentatt lineært segment. I midten er det et tresnitt i dobbel ramme (Krigere på hest). Tresnittets mål er ca. 72 x 65 mm (h x b). På side 2 v er det en røskenfrise satt sammen av repetisjonen av 4 bladmotiv, på side 3 v en annen frise, trykt fra en treblokk. Det samme frisen finnes i PRV 96. På tekstens siste side (4 v) er det en sluttvignett, ca. 45 x 56 mm (h x b), trykt fra en treblokk, som er identisk med vignett og treblokk i PRV 40 trykt av Andreas Koch.

Drey schöne Weltliche Lieder.

Das Erste/
Welches der Edle Kriegsobrister Roßwurm gemacht/ da er zu Prag entheuptet worden/ im Thon
Ade schöns Lieb zu guter nacht.Ade schöns Lieb zu guter nacht.] Visa er kjent som «Deß Feld-Obersten Rußwurms Valet Gesang» fra det seinere tyske flyvebladet Drey Schöne newe Weltliche Lieder utgitt i 1643. Den handler om Heinrich Rußwurms avskjed før han ble henrettet i 1605. Flyvebladet angir «Vngerlands Thon» som melodiangivelse til denne visa. Visa står som nr. 46 i Vibeke Bilds større Folio i Det Kgl. Bibliotek, København. Melodien er ikke kjent. Et tysk flyveblad fra 1542 med tittelen Ein nev lied vom nehsten zug ins Vngerland har imidlertid førstelinjen «Was wollen wir aber heben an». Denne førstelinjen er kjent fra den verdslige visa om slaget ved Pavia 24. februar 1525, og teksten i PRV 100a lar seg synge på denne melodien. Se også PRV 6 og PRV 59.

Das Ander/
Wie vnmenschliche Trawrigkeit.Wie vnmenschliche Trawrigkeit.] Melodien til «Wie vnmenschliche Trawrigkeit» er satt ut for lutt som nr. 438 i avdelingen «Cantiunculae Germanica» i Albert Dlugorais luttbok fra 1619, som befinner seg i samlingen etter Carl Ferdinand Becker i Leipziger Stadtbibliothek.

Das Dritte./
Erstlich fengt sich mein schmertzen an.Erstlich fengt sich mein schmertzen an.] Visa er seinere kjent som «Die schlechte Liebste» fra Arnam og Brentanos Des Knaben Wunderhorn (1806), med åpningslinjen «Jetzunder geht mir mein Trauern an». Melodien til visa «Dort unten geht mein Trauern an» er satt ut som «695. Liebesklage» i bind 2 av Deutscher Liederhort (Erk og Böhme 1893–1894, 2:494).

Gedruckt Anno 1624.



Das Erste Lied.

ADe schöns Lieb zu guter Nacht/ jetzund muß ich mich scheiden/ der Jch offt war in mancher Schlacht/ nunmehr den Todt muß leiden/ was hilfft mir mein Ritterliche Hand/ im Streit ward ich gefunden/ der ich auch in dem Vngerland/ den Feind offt vberwunden.

Mich hat des Feinds Geschütz noch Streich/ niemahls können erschrecken/ berümbt ward ich im gantzen Reich/ mein Lob sich weit außstrecket/ von manchem Ritterlichen Mann wurd ich im Feldt gepreiset/ jetzund ich niemand finden kan/ der mich hiervon erlöset.

Dieweil es nicht kan anders seyn/ daß ich so muß verderben/ vnd nach dem strengen Vrtheil mein/ soll gegen Morgen sterben/ so wil ich mich in solcher Gefahr/ auch in den Todt ergeben/ weil man mir gibt so grosse Schuld/ Jch hab verwirckt das Leben.

Schöns Lieb laß dich nicht fechten an/ das wider ewren Willen/ ich diß versprechen hab gethan/ ewr Hertz damit zu stillen/ diesen Todt leid ich für euch vnd mich/ meine Sünd damit zu büssen/ mein Blut wil ich gantz williglich/ für euch mein Schatz vergiessen.

Mein Sünd beicht ich dem lieben GOtt/ mit hochbetrübten Worten/ ergeb mich auch in solcher Noth/ in Franciscaner Orden/ Meine Seel befehl ich mit allem fleiß/ den heiligen zwölff Botten vnd meinen Leib geb ich zur Speiß/ den Schlangen vnd den Kröten.

Gedenck schöns Lieb wie wanckel ist/ das Glück auff dieser Erden/ welchs sich jetzund mit falscher List/ gantz von mir thut abkehren/ die ich zuvor gecommendirt/ mir jetzt mein Vrtheil fellen/ Ach wenn es gieng wie sichs gebürt/ solten sie sich für mich stellen.

Hiemit wil ich gesegnem euch/ vnd alles was da lebet/ GOTT woll erfrewen Arm vnd Reich/ die sich meint wegn betrüben/ denn Todt wil ich als ein Soldat/ ohn elles entsetzen leiden/ GOtt verleyh meiner armen Seelen Genad/ wann sie vom Leib soll scheiden.

Viel tausent Seufftzer habe ich heut/ gethan auß meinem Hertzen/ wenn ich gedenck der lieben zeit/ da ich mit euch thet schertzen/ nunmehr muß ich all solchen Schertz/ mit meinem Blut bezahlen/ wünsche euch hiemit viel Ehr vnd Gut/ zu hundert tausend mahlen.

Ade zu tausend guter Nacht/ kein Lied werd ich mehr singen/ die Lieb mein Hertz so weit hat bracht/ daß es muß Heut zerspringen/ Jch befehl euch GOtt auß Hertzen grund/ wolt ich könt euch noch sprechen/ daß mir in meiner letzten stund/ mein Hertz fein sanfft möcht brechen.


Das Ander Lied.

WJe vnmenschliche Trawrigkeit/ weh höchster Schmertz vnd Pein/ Weh vnaußsprechliches Hertzenleid/ es muß gescheiden seyn/ in eyl geschwind/ gleich wie der Wind/ im Augenblick verschwind/ auff vnd davon hab ich zu lohn/ GOtt weiß ob ich mehr sich/ was ich all stund auß Hertzens grund/ geliebt so jnniglich.

Ob ich wol gehofft eine lange zeit/ ich würde bleiben hie/ jetzt muß ich forth/ es hilffe kein Bitt/ Jst mir geschehen nieh/ O Trawrigkeit/ mit höchstem Leid/ wo ist jetzund mein Frewd/ Ach weh/ Ach we/ vnd jmmer weh/ Was soll Jch fangen an/ dieweil ich leid/ in scheidens zeit/ kein Mensch mir helffen kan.

Allein dein außerwehlter Mund/ den ich so mannigmahl/ weil ich in Lieb bis in Todt verwund/ Hertzlich küst ohne zahl/ jetzt ist es auß vnd aber auß/ muß forth mit grossem sauß/ im Regen vnd Wind/ bald eylens geschwind/ da ist kein Hülff noch Rath/ mein Seufftzen vnnd Klag/ bey Nacht vnnd Tag/ ist mir nunmehr zu spad.

Dieweil es denn also muß seyn/ so befehl ich allezeit/ mein kranckes Hertz voll Schmertz vnd Pein/ weinet für Trawrigkeit/ in deine Händ/ mein Schatz behend/ dein Gemüth nicht von mir wend/ biß ich zu dir/ vnd du zu mir/ wider komme geschwind/ dein gesunden Leib/ ohn alles leid/ geb Gott daß ich jhn find.

Jetzt fahr ich hin/ weiß nimmer mehr/ ob ich komm wider zu dir/ nuhn behüt dich GOtt mein höchste Ehr/ mein Trost/ Hoffnung vnd Zier/ in Ewigkeit/ mein höchste Frewd/ mein Hertz nicht von dir scheid/ biß mir der Todt/ mit Angst vnnd Noth/ grewlich mit seiner Macht/ mein Leben nimpt/ einmahl geschwind/ darbey mein Lieb betracht.


Das Dritte Lied.

ERstlich fänget sich mein Schmertzen an/ die zeit ist leider kommen: Vnd thut mir erst zu Hertzen gahn/ daß du mir wirst genommen.

Bedenck das grosse Elend mein/ Mein Hertz möcht mir zuspringen: Jch hette nich vermeint/ schwer ich ein Eyd/ daß du mich liest verdringen.

GOtt weiß daß mir vnrecht geschicht/ das du mich hast auffgeben: Du hast kein rechte Vrsach nicht/ Bringst mich dardurch vmbs Leben.

Gedenck das GOTT eine weile zusicht/ wie du offt thetest zu mir sagen? Dein schweren groß am Jüngsten Gericht/ wird dich selber anklagen.

Dein Hertz von Stahl vnd Eysen ist/ darzu von harten Steinen: Wolte Gott daß du mein Jammer wist/ würdest es selber beweinen.

Kein grösser Pein auff Erd mag sein/ kan auch nicht grösser werden: Als jetzund leidet das Hertze mein/ Ach leg ich vnter der Erden.

Helfft mir beweinen jhr harten Stein/ mein jämmerlichen Schmertzen: Ach jhr Brünnlein kalt/ so mannichfalt/ löschts Fewr auß meinem Hertzn.

Welchs in mir brinnt/ vnnd ist entzündt/ thut mich so gar verkehren: Mir ist so angst/ daß ich nicht lang/ Auff dieser Welt mag leben.

Helfft mir trawren all Firmament/ darzu Laub/ Graß darneben: So wol auch alle Element/ welch vnterm Himmel thun schweben.

Jch bitte dich doch/ gedencke noch/ deiner vorigen Trewen: Die du mir offt erzeiget hast/ wo es dich nicht selbst wird rewen.

Was klag ich lang es ist vmbsonst/ bey dir hab ich verlohren: All Gnad vnd Gunst/ ist gar vmbsonst/ Ach wer ich nie gebohren.

Hiemit nehm ich Vrlaub von dir/ dieweil ich bin verdrungen: Das Glück hat sich gewendet von mir/ darzu all falsche Zungen.

Hab ich was wider dich gethan/ bitt wolst mirs nicht gedencken: Dieweil ichs jetzt nicht dencken kand/ zu letzt thu ich dirs schencken.

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Om Peder Rafns visebok

Peder Rafns visebok har lenge vært en av Nasjonalbibliotekets best bevarte hemmeligheter. Den er intet mindre enn Nordens største enkeltsamling av visetrykk fra 1500- og 1600-tallet, opprinnelig utgitt i Danmark-Norge og Tyskland mellom 1583 og 1634. Samlingen er et massivt bidrag til en kildefattig tid.

Denne tekstkritiske versjonen av Peder Rafns visebok åpner tilgangen til dette unike materialet for forskere og andre interesserte, og belyser den i et bredt tverrfaglig perspektiv. Transkripsjonen av tekster og melodier følger moderne edisjonsfilologiske standarder, og fragmenterte tekster er – så langt det er mulig – restituert etter andre eksisterende kilder. Utgaven er utstyrt med kommentarer til trykkenes materialitet, omtalte personer, illustrasjoner, melodier og bibelreferanser, med ordforklaringer, samt faglige innledninger.

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