Peder Rafns visebok

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73. [Ein schöne Tageweiß/ Von eines Königs Tochter]

Visa mangler tittelblad, og derfor også all bibliografisk informasjon som vanligvis finnes der. Trykket er sammensatt av 3 blad (1 dobbelt blad + et løst blad, dvs. 6 sider). Arksignatur: Aij. Teksten er trykt på alle sider bortsett fra den siste, og er i fraktur.

[Ein schöne Tageweiß/Ein schöne Tageweiß] Tittelen på visa og de tre første strofene er restituert etter visetrykket Ein schöne Tageweiß/ Von eines Königs Tochter, utgitt av Jacob Stuber i Bern, 1626. Punktum er lagt til nummereringen for å gjøre den litt likere varianten i PRV 73.
Von eines Königs Tochter.
Jm Thon:
Es wohnet Lieb bey Liebe/ etc.

Getruckt zu Bern/ bey
Jacob Stuber/ 1626.

1.

O Das ich könd von Hertzen/ singen ein schöne Tageweiß: Von Lieb vnd bitterm Schmertzen/ nun mercket auff mit fleyß. Wie es eins Königs Tochter ergieng/ mit einem jungen Grafen/ nun hört hüpsch wunder ding.

2.

An jhres Vatters Hofe/ manch Edler Ritter was: Noch liebet jhr der Graffe/ auff Er‹d› für alles das. Was Gott durch sein Weißheit erschüff/ heymlich aus betrübtem Hertzen/ thet sie so manchen ruff.

3.

HErr Gott send mir das Glücke/ das er mein Hertz erkenn: Löß mir auff band vnnd stricke/ der Edlen Fraw Venusin. Wie der Jungfraw im Hertzen was/ also was auch dem Graffen/ allzeyt ohn vnderlaß.]

4.

Keins durfft dem Andern öffen/Keins durfft dem Andern öffen/] Visa mangler tittelblad, og er følgelig uten melodiangivelse. Teksten er kjent som vise nr. 253 i Das Ambraser liederbuch fra 1582, med førstelinjen «Kund ich von hertzen singen». Visa var populær på 1500-tallet og ble brukt som melodiangivelse i en rekke tyske flyveblad helt tilbake til Christoph Weylers Ein newes lied von kayserlicher maiestat abscheyden, som ble utgitt ca. 1519 i forbindelse med keiser Maximilians død. Melodiangivelsen «Es wonet lieb bey liebe etc.» fra dette trykket ble brukt i et visetrykk med samme tekst som i PRV 73, «Ein schöne Tageweiß» utgitt i Bern 1626. I visesamlingen Bergkreyen Etliche Schöne gesenge utgitt i Nürnberg 1536 ble Weylers vise brukt som melodiangivelse til salmen «Hilff Got das mir gelinge». Martin Luther inkluderte denne salmen med melodinotasjon i Geystliche Lieder utgitt av Valentin Babst i Leipzig 1545. was in jhrem hertzen lag/ ein jder thete hoffen/ ein frölichen reichen Tag/ der doch zu letzt mit Jammer kam/ eins thet dem andern schreiben/ vnd legten hin jhr Scham.

5.

Ein Tag der ward gemeldet/ zu einen Brunnen kalt/ der lag fern in dem Felde/ für einem grünen Wald/ wer ehe keme zu deß Brunnen fluß/ der solte deß andern warten/ also war jhr beschluß.

6.

Die Jungfraw thet sich zieren/ in einem Mantel weiß/ Jhr Brüste thet sie inschnüren/ vermachts mit gantzem fleiß/ auch sprach die Edle Jungfraw schon/ kein man sol mirs auffreissen/ denn eines Graffen Sohn.

7.

Da sie kam zu dem Brunnen/ sie fand viel frewd vnd lust/ sie gedacht ich hab gewunnen/ mein Trawren ist vertuscht/ auß aller noth bin ich erlöst/ O das ich sehe herreiten/ mein hoffnung vnd mein Trost.

8.

Zu hand lieff auß dem Walde/ ein grimmige Löwin her/ die Jungfraw sach es gar balde/ sie floch von dannen fern/ vnd kam so fern denselben Tag/ jren Mantel ließ sie liegen/ darauß kam noth vnd klag.

9.

Die Löwin gebahr jhr Jungen/ wol auff den Mantel gut/ der Mantel ward besprenget/ mit schweiß vnd rothen Blut/ darnach die Löwin wieder ging/ zu wald mit jhren Jungen/ da kam der Jüngling.

10.

Da er den Mantel fande/ besprenget mit Blut so roth/ da schrey er laut zu hande/ O weh mein Lieb ist Todt/ da sie mich nicht gefunden hat/ hat sie sich selbst ertödtet/ O weh der grossen noth.

11.

Nu muß es Gott erbarmen/ thet er so manchen Ruff/ O weh/ O weh/ mich Armen/ seid das mich Gott erschuff/ sein Schwerdt das zog er auß der Scheid/ kum mir zu meinem ende/ O Jesu warer Gott.

12.

Wie hastu mein vergessen/ wo ist das Edle Weib/ haben sie die Thier gefressen/ so kost mirs meinen Leib/ ist sie durch mich gestorben hie/ Jhren Leib wil ich bezahlen/ er fiel auff beyde Knie.

13.

GOTT gesegne dich Monn vnd Sonn/ deßgleichen Laub vnd Graß/ Gott gesegne dich frewd vnd wonne/ vnd was der Himmel beschloß/ sein Schwerd das stach er durch sein Hertz/ es sol kein Weibesbilde/ vmb mich mehr leiden schmertz.

14.

Da es ward vmb den Abend/ die Jungfraw wieder kam/ wol zu dem Brunnen gegangen/ ein Tödtlichs Hertz vernam/ gar bitterlich klagt sie fürwar/ Sie wand jhre Schneweisse Hende/ rauffet auß jhr gelbes Haar.

15.

Die Jungfraw fiel darnider/ gar offt jhr da geschwand/ wenn sie auffblicket wieder/ viel ohnmacht sie empfand/ das trieb sie also lang vnnd viel/ biß kegen den liechten Morgen/ jhr klag ich kürtzen wil.

16.16.] rettet fra 16

Die Jungfraw thet sich neigen/ wol auff den Graffen schon/ Gott gesegn dich Erb vnd eigen/ vnd Köningliche Kron/ deßgleichen Fewr/ Wasser/ Lufft/ vnd Erd/ Jn dem thet sie auffspringen/ vnd zog auß jhm sein Schwerdt.

17.

Das Schwerdt begund sie zu stechen/ durch jhr betrübtes Hertz/ HErr Gott thu jhn nicht rechen/ die ding zum bittern Schmertz/ so es warlich am Tage liegt/ das die Liebe vberwindet/ alle ding in dieser zeit.

18.

Hastu durch mich auffgeben/ Land/ Leut/ auch Ehr/ vnd Gut/ verzehret hie dein Leben/ vnd auch versehert dein Blut/ du hast gemeinet ich sey ermord/ drumb wil ich bey dir bleiben/ Ewiglich hie/ vnd dorth.

19.

Damit wil ichs beschliessen/ die schöne Tageweiß/ HErr durch dein Blutvergiessen/ gib vns das Paradeiß/ diß Lied schenck ich einer Jungfrawen rein/ durch sie wolt ich auch sterben/ auff Erden möcht es gesein.

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Om Peder Rafns visebok

Peder Rafns visebok har lenge vært en av Nasjonalbibliotekets best bevarte hemmeligheter. Den er intet mindre enn Nordens største enkeltsamling av visetrykk fra 1500- og 1600-tallet, opprinnelig utgitt i Danmark-Norge og Tyskland mellom 1583 og 1634. Samlingen er et massivt bidrag til en kildefattig tid.

Denne tekstkritiske versjonen av Peder Rafns visebok åpner tilgangen til dette unike materialet for forskere og andre interesserte, og belyser den i et bredt tverrfaglig perspektiv. Transkripsjonen av tekster og melodier følger moderne edisjonsfilologiske standarder, og fragmenterte tekster er – så langt det er mulig – restituert etter andre eksisterende kilder. Utgaven er utstyrt med kommentarer til trykkenes materialitet, omtalte personer, illustrasjoner, melodier og bibelreferanser, med ordforklaringer, samt faglige innledninger.

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